Glossar
Zuchtwertschätzung
Die „Zuchtwertschätzung“ sind die berechneten/geschätzten Werte (Größe, Nase, Spurlaut, Härte, Wasserfreude) für die Welpen des Wurfes bzw. der Verpaarung. Nähere Informationen finden sie unter „Deckrüdenliste“ und „Zuchthündinnenliste“ oder im Dogbase.
Mit Hilfe einer Datenbank und einem statistischen Rechenverfahren können relative Zuchtwerte für bestimmte Merkmale ermittelt werden. Dabei ist zu beachten, dass es nicht möglich ist, einen 100%ig sicheren Zuchtwert zu berechnen und man deshalb ehrlicherweise von „Zuchtwertschätzung“ sprechen muss.
Beim Deutschen Jagdterrier interessieren uns folgende Merkmale:
Linsenluxationsrisiko – Schulterhöhe – Nase – Spurlaut – Härte – Wasserfreude
In dieser Reihenfolge werden die geschätzten relativen Zuchtwerte für den Deutschen Jagdterrier angegeben.
Der Rassedurchschnitt wird für jedes einzelne Merkmal mit 100 angenommen.
Hat ein Hund zum Beispiel für das Merkmal Schulterhöhe den Wert 100, so wird er eine durchschnittliche Schulterhöhe vererben. Ein Hund mit einer Zuchtwertschätzung von 095 lässt etwas kleinere, ein Hund mit einer Zuchtwertschätzung von 125 wesentlich grössere Nachkommen erwarten.
Die Zuchtwertschätzung basiert auf den von den Ahnen erbrachten Leistungen, den Eigenleistungen des betroffenen Hundes, seiner Geschwister und seiner Nachkommen. Daher ist dieser Wert einer ständigen Veränderung unterworfen und muss ständig neu berechnet werden. Diese Berechnung wird nach einer Methode von Dr. Reiner Beuing vom Institut für Tierzucht und Haustiergenetik der Justus Liebig Universität Giessen durchgeführt und vierteljährlich veröffentlicht.
Die jeweils aktuellsten Werte sind daher beim zuständigen Zuchtwart oder dessen Stellvertreter nachzufragen.
Inzuchtkoeffizient
Inzucht bei Hunden ist die gezielte Verpaarung von Hunden, die näher miteinander verwandt sind, als der Durchschnitt der Rasse und die deshalb gemeinsame Vorfahren besitzen.
Mit Hilfe der Inzucht wird eine Vereinheitlichung, Reinerbigkeit, Homogenisierung gewünschter Eigenschaften und Merkmale erreicht. Allerdings gehen mit fortschreitender Homogenisierung auch negative Folgen einher.
Der Inzuchtkoeffizient (IK) ermöglicht uns einen objektiven Vergleich zwischen verschiedenen Verwandtschaftsgraden.
Die Formel zur Berechnung des IK nach Sewell Wright lautet:
IK(%) =0,5 hoch (n1+n2+1) x 100
Erklärung:
n1 ist der Generationsabstand eines dem Vater und der Mutter gemeinsamen Ahnen zum Vater, n2 ist der Generationsabstand desselben Ahnen zur Mutter. Existieren mehrere gemeinsame Ahnen, wird die Berechnung für jeden dieser Ahnen einzeln durchgeführt und die Summe der Ergebnisse als IK ausgewiesen. Die ersten fünf Generationen werden für die Berechnung herangezogen.
Zum Beispiel: Zuchtrüde und Zuchthündin haben einen gemeinsamen Grossvater-
n1 beträgt 1 (der gemeinsame Ahne hat den Generationsabstand 1
zum Vater;
n2 beträgt ebenfalls 1 ( der gemeinsame Ahne hat den Generations-
abstand 1 zur Mutter);
n1+n2+1 ergibt in diesem Fall 3
0,5 mit der Hochzahl 3 potenziert ergibt:0,125 (0,5×0,5×0,5 = 0,125)
0,125×100 ergibt 12,5
In unserem Beispiel beträgt der Inzuchtkoeffizient (IK) 12,5%. Dieser IK zeigt die Paarung von Halbgeschwistern an. Ein IK von 25% weist auf eine Paarung zwischen Vater und Tochter, Mutter und Sohn oder Geschwisterpaarung hin. Bei Paarung von Cousins ersten Grades beträgt der IK 6,25%.
Haben die Elterntiere innerhalb der ersten fünf Generationen keinerlei verwandtschaftliche Beziehung zueinander, dann beträgt der IK der Welpen aus dieser Paarung 0,00%.
Eine geplante Paarung, deren Nachkommen IK-Werte von 12,5% und mehr aufweisen, muss durch den Zuchtbeirat genehmigt werden. Die Nachkommen bedürfen besonderer Kontrolle.